Datenschutz für Unternehmen und OrganisationenLesezeit: 3 Min

EU-Datenschutzbehörden wollen eine Vereinfachung

Wie Medien berichten, soll sich die Nutzung von Cookie-Bannern auf Homepages nach den Vorschlägen der EU-Datenschutzbehörden vermutlich ändern. Diese planen ein System, mit dem Browser-Einstellungen und technische Standards für deren Verwendung wohl ersetzen sollen.

Wie der aktuelle Stand ist und das was das für Unternehmen und Organisationen in Sachen Datenschutz bedeuten könnte, haben wir Ihnen in diesem Blog-Artikel noch einmal zusammengefasst.

Keine Cookie Banner mehr?

Laut Medienberichten wollen die EU-Datenschutzbehörden das Thema Cookie-Banner vereinfachen. Statt der bekannten Klicks auf die Banner, welche die Einstellungen bestätigen, sollen zukünftig zentrale Browsereinstellungen oder plattformweite Anwendungen die durch die Nutzer erlaubten Cookie-Arten festlegen bzw. zulassen.

Es geht darum, die Anwendung und das (Nicht-) Zulassen von Cookies einfacher zu gestalten und daher die Datenschutzvorgaben entsprechend umzusetzen.

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Einschränkung bei Cookies zur personalisierten Werbung

Dabei gelten allerdings weiterhin Einschränkungen bei Cookies, die zum Beispiel zur personalisierten Werbung genutzt werden oder für jene Seiten, die komplexere Cookies oder für Drittanbieter-Tracking benutzen. Diese müssen wohl auch weiterhin die Freigabe erfragen.

Weniger Kontrolle – einfacher Homepagenutzung

Dabei stehen sich das Nutzererlebnis durch das Wegfallen der Cookie-Banner und das Anklicken der Einstellungen und der Schutz der Daten gegenüber. Kritiker merken an, dass durch den Wegfall der Banner und durch die zentrale Einstellung der Freigabe unter Umständen weniger ersichtlich ist, welche Daten wie verarbeitet werden.

Die EU wiederum möchte mit dem Wegfall der Banner die Nutzung vereinfachen. Begründet wird hier vor allem, dass durch das Klicken von „alle Cookies akzeptieren“ oder „alle Cookies ablehnen“ kein wirklicher Datenschutz entstehe, da die Vermutung naheliegt, dass die meisten Nutzer etwas anklicken, damit der Banner ausgeblendet wird.

Durch die zentrale Einstellung der Cookies soll das Klicken auf jeder Seite entfallen der Datenschutz trotzdem umgesetzt werden.

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Digital Package der EU

In einem Digital Package, welches die EU-Kommission vorgelegt hat, wird angedeutet, wie das Cookie-Banner-System einfacher angelegt werden könnte. Die Benutzerfreundlichkeit steht dabei im Vordergrund zum Beispiel durch:

  • weniger einzelne Klicks zur Freigabe oder Ablehnung von Cookies
  • technisch unproblematische Cookies sollen nicht mehr abgefragt werden
  • personalisierte Werbung oder andere risikoreiche Technologien sollen weiterhin über die Abfrage auf der Homepage freigegeben werden müssen

Was sind Cookies und warum werden sie eingesetzt?

Cookies sind kleine Textdateien, die beim Besuch einer Website auf dem Endgerät des Nutzers gespeichert werden. Sie ermöglichen Funktionen wie die Speicherung von Spracheinstellungen, die Nutzung eines Warenkorbs oder die Wiedererkennung von Nutzern bei einem erneuten Besuch.

Warum sind Cookie-Banner derzeit noch notwendig?

Die DS-GVO schreibt vor, dass personenbezogene Daten nur mit Einwilligung verarbeitet werden dürfen. Da Cookies häufig IP-Adressen oder andere identifizierende Daten speichern, ist ein Cookie-Banner Pflicht, sobald Cookies über die reine Funktionalität hinausgehen.

BLOG-TIPP: UMSETZUNG DES DATENSCHUTZES IN UNTERNEHMEN UND ORGANISATIONEN

Ein rechtssicheres Banner muss dabei bestimmte Anforderungen erfüllen: Es muss transparent über Art und Zweck der Cookies informieren, die Einwilligung darf nicht durch voreingestellte Häkchen oder versteckte Ablehnoptionen manipuliert werden, und die Auswahlmöglichkeiten „Alle akzeptieren“ und „Alle ablehnen“ müssen gleichwertig und leicht zugänglich sein. Zudem muss der Nutzer seine Entscheidung jederzeit widerrufen können, und jede Einwilligung ist zu dokumentieren.

Was könnte die neue Regelung für Unternehmen bedeuten?

In erster Linie bedeuten die geplanten neuen Regeln für die Anwender, also die Besucher von Webseiten eine gewisse Anwenderfreundlichkeit, denn es müsste nicht mehr jede Homepage mit Cookies bestätig werden. Dabei gilt es aber trotzdem im Auge zu behalten, welche Einstellungen man vornimmt.

Für Unternehmen und Organisationen würde es im ersten Schritt bedeuten, dass Sie die verwendeten Cookies entsprechend (wiederkehrend) prüfen müssen und kategorisieren. So können sie sicherstellen, welche Cookies verwendet werden und wann die Einwilligung durch einen Banner noch notwendig ist.

Außerdem ergibt sich aus einem möglichen Wegfall der Cookie-Banner für bestimmte Bereiche eine größere Notwendigkeit von Transparenz vor allem im Hinblick auf den Datenschutz gegenüber von Betroffenen. Auch die Dokumentation der entsprechenden Techniken wird eine noch wichtigere Rolle zur Umsetzung und Einhaltung des Datenschutzes spielen.

Das Team von Datenschutzberater.NRW bietet Organisationen unterschiedlicher Art Beratung im Datenschutz an. Mit unseren Fachleuten aus dem Bereich Datenschutz, IT und Steuerrecht erstellen wir Ihnen gerne ein individuelles Angebot für eine Datenschutz-Erstberatung, die Betreuung durch einen externen Datenschutzbeauftragten und entwickeln ein für Sie passendes Konzept. Nehmen Sie einfach Kontakt zu uns auf.

Wir betreuen Mandanten bundesweit. Lesen Sie mehr zu unserem individuellen Angebot. Dieser Artikel dient zur allgemeinen Erstinformation, ersetzt keine fachliche und individuelle Beratung und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wenn Sie sich unsicher sind, ob Sie den Datenschutz ausreichend umsetzen, dann lassen Sie sich von uns professionell beraten.

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