
IT- Sicherheit und Datenschutz
Datenschutz und IT-Sicherheit greifen ineinander, wenn es um den Schutz von personenbezogenen Daten geht. Viele personenbezogene Daten werden mittlerweile digital verarbeitet und daher müssen sie auch entsprechend geschützt werden. Unternehmen setzen vermehrt auf Cloud-Dienste, mobile Endgeräte und Internet of Things (IoT).
Daher gewinnt das Konzept des Zero Trust zunehmend an Bedeutung. Zero Trust, übersetzt als „kein Vertrauen“, stellt eine wichtige Anpassung in der IT-Sicherheit dar und ist zugleich eine essenzielle Grundlage im Datenschutz. Es geht davon aus, dass weder interne noch externe Netzwerke automatisch vertrauenswürdig sind. Vielmehr ist es erforderlich, jede Anfrage zur Nutzung von Ressourcen unabhängig von ihrem Ursprung zu überprüfen.
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Die Schnittstelle zwischen IT-Sicherheit und Datenschutz
Es ist unerlässlich zu verstehen, dass IT-Sicherheit und Datenschutz eng miteinander verknüpft sind. Während Datenschutz sich auf den verantwortungsvollen Umgang mit personenbezogenen Daten konzentriert, zielt die IT-Sicherheit darauf ab, Systeme und Netzwerke vor Bedrohungen zu schützen. Diese Disziplinen sind interdependent, da eine lückenhafte IT-Sicherheit zu Datenpannen führen kann, die den Datenschutz gefährden. Die Implementierung technischer und organisatorischer Maßnahmen (TOM) ist entscheidend, um Datenschutzvorgaben – wie sie beispielsweise in der Datenschutzgrundverordnung (DS-GVO) und dem Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) formuliert sind – zu erfüllen.
Was ist Zero Trust?
Zero Trust ist ein Sicherheitskonzept, das sich darauf konzentriert, den Zugriff auf Daten und Ressourcen innerhalb eines Netzwerks strikt zu kontrollieren. Der zentrale Grundsatz des Zero Trust-Modells lautet: „Vertraue niemals, überprüfe immer.“
Dies bedeutet, dass unabhängig von der Quelle des Zugriffs – ob intern oder extern – jede Anfrage überprüft und authentifiziert werden muss. Der Ansatz basiert auf der Annahme, dass Bedrohungen sowohl von außen als auch von innerhalb der Organisation ausgehen können, und dass es keine verlässliche Grenze zwischen vertrauenswürdigen und nicht-vertrauenswürdigen Netzwerken gibt.
Das kann folgende Prinzipien als Basis nutzbar anwendbar machen:
- Verifizierung jeder Anfrage: Jede Verbindung zu Ressourcen, egal ob von einem Mitarbeiter im Büro oder einem remote arbeitenden Angestellten, muss authentifiziert und autorisiert werden. Dies geschieht häufig über starke Authentifizierungsmethoden.
- Minimaler Zugriffsanspruch: Benutzer und Systeme erhalten nur die minimal notwendigen Berechtigungen, um ihren Aufgaben nachzukommen. Diese Prinzipien des „Least Privilege“ helfen dabei, die Auswirkungen eines möglichen Sicherheitsvorfalls zu minimieren.
- Ständige Überwachung und Bewertung: Zero Trust verlangt eine kontinuierliche Überwachung des gesamten Netzwerks, um verdächtige Aktivitäten in Echtzeit zu identifizieren. Sicherheitslösungen müssen ständig aktiv sein, um auf neue Bedrohungen zu reagieren.
- Segmentierung des Netzwerks: Das Netzwerk wird in kleinere, kontrollierte Zonen unterteilt. Mikrosegmentierung verhindert, dass Angreifer sich innerhalb des Netzwerks lateral bewegen können, falls sie Zugang zu einem Teil des Systems erhalten.
- Schutz sensibler Daten: Daten müssen mit verschiedenen Sicherheitsmaßnahmen, wie Verschlüsselung und Zugriffskontrollen, geschützt werden, um sicherzustellen, dass sie selbst bei einem erfolgreichen Angriff geschützt bleiben.
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Warum ist Zero Trust wichtig?
Die Einführung eines Zero Trust-Ansatzes ist besonders relevant in Anbetracht der zunehmend komplexen IT-Landschaften und der wachsenden Bedrohungen durch Cyberangriffe. Traditionelle Sicherheitslösungen, die auf der Annahme basieren, dass vertrauliche Daten nur innerhalb des Unternehmensnetzwerks gespeichert und verarbeitet werden, sind oft nicht ausreichend. Mit der Verlagerung vieler Unternehmensabläufe in die Cloud und der Nutzung mobiler Geräte werden Systeme anfälliger für Angriffe.
Durch die Umsetzung von Zero Trust erhöhen Unternehmen nicht nur die Sicherheit ihrer Daten, sondern tragen auch dazu bei, die Anforderungen an den Datenschutz zu erfüllen. Wie bereits erwähnt, sind Sicherheits- und Datenschutzmaßnahmen eng miteinander verwoben, und ein Zero Trust-Ansatz unterstützt Organisationen dabei, sowohl technische als auch organisatorische Maßnahmen effektiv umzusetzen.
Insgesamt bietet Zero Trust einen modernen und robusten Rahmen, um den sich ständig verändernden Bedrohungen in der digitalen Welt entgegenzuwirken und ist eben auch ein wichtiger Bestandteil des Datenschutzes und der Maßnahmen, um diesem umzusetzen.
Mitarbeiterschulungen im Umgang mit personenbezogenen Daten
Der Mensch bleibt oft das schwächste Glied in der Sicherheitskette. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, regelmäßige Schulungen anzubieten, um das Bewusstsein für Datenschutz und IT-Sicherheit zu schärfen. Mitarbeiter sollten in der Lage sein, Phishing-Angriffe zu erkennen und zu verstehen, wie sie zur Sicherheit ihrer Daten und Systeme beitragen können.
Zero Trust als Teil des Datenschutzes
Personenbezogene Daten werden immer häufiger digital verarbeitet. Dabei sind sie entsprechend Cyberangriffen ausgesetzt. Um diese zu schützen, müssen zum Beispiel technische und organisatorische Maßnahmen (TOM) umgesetzt werden, welche in vielen Fällen mit der IT-Sicherheit Hand in Hand gehen. Das Zero Trust-Prinzip setzt auch hier an. Durch strenge Vorgaben und den Schutz der Prozesse, kann Zero Trust Angriffe von innen und von außen verhindern.
Unternehmen, die Zero Trust-Prinzipien umsetzen, stärken nicht nur ihre Sicherheitsarchitektur, sondern auch das Vertrauen ihrer Kunden in den Umgang mit deren personenbezogenen Daten. Wenn Sie mehr über die Implementierung von Zero Trust in Ihrem Unternehmen erfahren oder Unterstützung bei der Einhaltung von Datenschutzvorgaben benötigen, laden wir Sie ein, Kontakt mit uns aufzunehmen. Ihr Datenschutzbeauftragter ist bereit, Ihnen mit Fachwissen und Expertise zur Seite zu stehen.
Das Team von Datenschutzberater.NRW bietet Organisationen unterschiedlicher Art Beratung im Datenschutz an. Mit unseren Fachleuten aus dem Bereich Datenschutz, IT und Steuerrecht erstellen wir Ihnen gerne ein individuelles Angebot für eine Datenschutz-Erstberatung, die Betreuung durch einen externen Datenschutzbeauftragten und entwickeln ein für Sie passendes Konzept. Nehmen Sie einfach Kontakt zu uns auf.
Wir betreuen Mandanten bundesweit. Lesen Sie mehr zu unserem individuellen Angebot. Dieser Artikel dient zur allgemeinen Erstinformation, ersetzt keine fachliche und individuelle Beratung und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wenn Sie sich unsicher sind, ob Sie den Datenschutz ausreichend umsetzen, dann lassen Sie sich von uns professionell beraten.
Dennis Manz ist seit über 20 Jahren selbstständig. Ist in der IT für unterschiedliche Branchen und seit langer Zeit auch im Bereich Buchhaltung und Steuerrecht tätig. Als Gründer und Geschäftsführer der Datenschutzberater.NRW GmbH betreut er zusammen mit seinem Team erfolgreich Unternehmen, Praxen, Steuerberater und unterschiedliche Einrichtungen in Sachen Datenschutz und GoBD-Beratung.