Phishing und DatenschutzLesezeit: 4 Min

Warum die IT-Sicherheit ein wichtiger Bestanteil von Datenschutz ist

Wie Medien berichten, war Anfang März 2025 erneut eine Stadt in NRW Opfer einer Cyber-Attacke. Wie die Stadtwerke Schwerte am 5. März mitteilten, sei es durch einen Cyber-Angriff zu einer Störung des internen Netzwerks gekommen. Betroffen seien interne Dienste und das Kundenportal.

Daher seien interne Dienste nicht möglich, das Versorgungsnetz und die Webseite der Stadtwerkegruppe seien allerdings nicht betroffen. Gemeinsam mit externen Dienstleistern arbeite man an einer möglichst zügigen Lösung.

Weitere Sicherheitsvorkehrungen wurden getroffen

Nach einem weiteren Update im Laufe des Tages wurde klar, dass die Einschränkungen doch weitreichendere Folgen für die Bürgerinnen und Bürger haben. Aus Sicherheitsgründen wurde laut weiteren Berichten die digitale Verbindung seitens der Stadt zu den Stadtwerken unterbrochen.

Außerdem sei, so die Medienberichte weiter, auch die Verbindung zu dem EDV-Anbieter unterbrochen. Dieser wurde bereits zu einem vorherigen Zeitpunkt bekannt im Zusammenhang eines Cyber-Angriffes.

Laut der Berichte waren unterschiedliche Dienstleistungsangebote betroffen. Wer den Angriff verübt hat sei bisher nicht bekannt, die Behörden wurden informiert.

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Cyber-Angriffe: Eine wachsende Bedrohung für Datenschutz und IT-Sicherheit

Cyber-Angriffe sind in unserer vernetzten Welt ein Sicherheitsrisiko, welches auch den Datenschutz betrifft. Wenn personenbezogene Daten betroffen sind, dann liegt hier auch eine Datenpanne vor, die meldepflichtig ist.

Dabei ist es wichtig zu wissen, dass es nicht nur um den Verlust von Daten geht oder den Missbrauch, sondern auch, wenn Daten nicht mehr zugänglich sind oder auch verändert werden, ist das ein Datenschutzvorfall. Diese Angriffe können Unternehmen und Organisationen erheblichen Schaden zufügen und nicht nur zu finanziellen Verlusten, sondern auch zu einem Vertrauensverlust bei Kunden und Partnern führen.

Arten von Cyberangriffen

Phishing: Diese Methode nutzt täuschend echt aussehende E-Mails oder Webseiten, um Benutzer dazu zu bringen, persönliche Daten wie Passwörter oder Kreditkarteninformationen preiszugeben. Phishing ist eine der häufigsten Formen von Cyberangriffen und hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen.

DDoS-Attacken (Distributed Denial of Service): Bei einer DDoS-Attacke wird ein Netzwerk oder ein Online-Dienst durch eine Überlastung mit Anfragen lahmgelegt. Dies kann zu erheblichen Betriebsunterbrechungen führen und die Verfügbarkeit von Diensten stark beeinträchtigen.

Malware: Schadhafte Software, einschließlich Viren, Trojanern und Ransomware, wird eingesetzt, um in Systeme einzudringen. Ransomware, etwa, verschlüsselt die Daten eines Benutzers und verlangt ein Lösegeld für die Entschlüsselung. Dies stellt nicht nur eine technische Herausforderung dar, sondern auch eine große rechtliche und ethische Problematik im Umgang mit solchen Situationen.

SQL-Injection: Hierbei handelt es sich um eine Technik, bei der Angreifer einen bösartigen SQL-Code in eine Anfrage an eine Datenbank einfügen, um unbefugten Zugriff auf Datenbanken zu erlangen. Dies ist besonders gefährlich für Unternehmen, die ihre Daten in Online-Datenbanken speichern.

Zero-Day-Exploits: Diese Angriffe zielen auf Schwachstellen in Software ab, die noch nicht bekannt sind und für die noch kein Patch oder Update bereitgestellt wurde. Da die Softwareanbieter noch keine Abwehrmaßnahmen gegen diese Lücken entwickelt haben, sind die Risiken erheblich.

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Auswirkungen auf den Datenschutz

Die Auswirkungen von Cyberangriffen auf den Datenschutz sind erheblich. Cyberangriffe können zu einem Verlust von vertraulichen Informationen führen. Dies betrifft nicht nur Kunden- und Unternehmensdaten, sondern auch personenbezogene Daten, die nach den Vorgaben der DS-GVO besonders geschützt werden müssen.

Unternehmen, die Opfer von Cyberangriffen werden, riskieren nicht nur finanzielle Verluste, sondern auch einen dauerhaften Vertrauensverlust bei Kunden und Geschäftspartnern. Ein einmal beschädigtes Image wiederherzustellen, kann Jahre dauern und erhebliche Ressourcen erfordern.

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Datenpannen müssen gemeldet werden

Sollte ein Datenverlust bei einem Cyberangriff auftreten, ist ein Unternehmen unter Umständen verpflichtet, diese Vorfälle an die zuständigen Aufsichtsbehörden zu melden. Unter Umständen müssen auch die Betroffenen informiert werden. Wird dies versäumt oder waren die Sicherheitsvorkehrungen im Sinne des Datenschutzes nicht ausreichend, wurde der Datenschutz generell nicht ausreichend eingehalten, dann drohen empfindliche Strafen.

Schutzmaßnahmen gegen Cyberangriffe – Datenschutz sicherstellen

Um Cyberangriffe effektiv abzuwehren und die IT-Sicherheit zu gewährleisten, sollten Organisationen zum Beispiel folgende Maßnahmen in Betracht ziehen:

  • Schulung der Mitarbeiter: Sensibilisierung der Mitarbeiter für Cyberbedrohungen und Schulungen zu sicherem Online-Verhalten sind entscheidend. Oft sind es die Mitarbeiter, die unbeabsichtigt Sicherheitslücken schaffen.
  • Sicherheitssoftware: Der Einsatz von Firewalls, Antiviren- und Antimalware-Programmen ist unerlässlich, um bösartige Angriffe zu erkennen und abzuwehren.
  • Regelmäßige Updates: Halten Sie alle Systeme und Anwendungen stets auf dem neuesten Stand, um bekannte Sicherheitslücken zu schließen.
  • Zugriffsmanagement: Implementieren Sie strenge Zugriffskontrollen, um sicherzustellen, dass nur befugte Personen Zugang zu sensiblen Daten haben. Multi-Faktor-Authentifizierung kann hier zusätzliche Sicherheit bieten.
  • Datensicherung: Regelmäßige Backups sind wichtig, um Datenverluste im Falle eines Angriffs zu minimieren. Diese sollten an einem sicheren Ort gespeichert werden, idealerweise offline.
  • Entwickeln Sie einen Plan, um schnell und effizient auf Cyberangriffe zu reagieren. Ein solcher Plan sollte Notfallverfahren und Kommunikationsrichtlinien enthalten.
  • Lassen Sie sich von einem Fachmann beraten. IT-Sicherheit und Datenschutz spielen ineinander – daher sollten diese auch aufeinander abgestimmt sein.

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Datenschutz und Cybersicherheit gehören zusammen

Cyberangriffe stellen eine ernsthafte Bedrohung für den Datenschutz dar und können weitreichende negative Folgen für Unternehmen haben. Eine proaktive Strategie zur IT-Sicherheit ist unerlässlich, um personenbezogene Daten zu schützen und die Integrität von Systemen zu gewährleisten.

Durch die Umsetzung robuster Sicherheitsmaßnahmen und das Schaffen eines Bewusstseins für Cyberrisiken können Unternehmen die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Angriffs erheblich reduzieren.

Da die Herausforderungen im Datenschutz auch durch die Cybersicherheit immer komplexer werden, sollten Sie sich durch einen externen Fachmann beraten lassen. Wir von Datenschutzberater.NRW helfen Ihnen gerne bei der Analyse Ihres Datenschutzes auch im Zusammenhang mit den Maßnahmen zur IT- und Cybersicherheit. Unsere Fachleute mit der Erfahrung aus IT und Datenschutz unterstützen Sie gerne bei der Risikoanalyse und helfen Ihnen, Schwachstellen zu erkennen.

Das Team von Datenschutzberater.NRW bietet Organisationen unterschiedlicher Art Beratung im Datenschutz an. Mit unseren Fachleuten aus dem Bereich Datenschutz, IT und Steuerrecht erstellen wir Ihnen gerne ein individuelles Angebot für eine Datenschutz-Erstberatung, die Betreuung durch einen externen Datenschutzbeauftragten und entwickeln ein für Sie passendes Konzept. Nehmen Sie einfach Kontakt zu uns auf.

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Dieser Artikel dient zur allgemeinen Erstinformation, ersetzt keine fachliche und individuelle Beratung und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wenn Sie sich unsicher sind, ob Sie den Datenschutz ausreichend umsetzen, dann lassen Sie sich von uns professionell beraten.
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