Datenschutz in der PraxisLesezeit: 3 Min

Daten von offenbar 800.000 E-Auto-Nutzern von Datenleck betroffen

Medienberichten zu Folge gab es Ende 2024 ein größeres Datenleck bei unterschiedlichen Marken von E-Autos. Betroffen davon waren wohl VW-, Seat-, Audi und Skodafahrzeuge aus Europa. Was genau passiert ist, wollen wir in diesem Blogartikel noch einmal zusammenfassen.

Informationen sind heutzutage meist jederzeit und überall zugänglich. Daher stellen Datenlecks eine erhebliche Bedrohung für die Sicherheit personenbezogener Daten dar. Als externer Datenschutzbeauftragter möchten wir Ihnen das Thema näherbringen und aufzeigen, warum es unerlässlich ist, personenbezogene Daten zu schützen und deren unbefugte Offenlegung zu verhindern.

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Standortdaten offen im Netz einsehbar

Eine Softwaretochter von VW hat laut Medienberichten ein Datenleck, hervorgerufen durch einen Softwarefehler, nicht entdeckt. Dabei sollen Bewegungsdaten von ca. 800.000 E-Autos und Informationen zu dessen Besitzern im Internet zugänglich gewesen sein – und das ungeschützt.

Über Monate sollten die Daten von Fahrzeugen der Marken VW, Seat, Audi und Skoda in einem Amazon-Cloudspeicher zugänglich gewesen sein. Besonders heikel: laut des Berichtes, sollen Bewegungsprofile und Gewohnheiten der Betroffenen daraus ersichtlich gewesen sein – darunter auch einige von Politikern.

Fehler wurde inzwischen behoben

Laut dem VW-Konzern soll der Fehler zwischenzeitlich behoben worden sein. Es seien keine Informationen wie Passwörter, Zahlungsdaten etc. betroffen gewesen sein, auch soll bis auf den Chaos Computer Club (CCC), welcher den Fehler wohl entdeckt und darauf aufmerksam gemacht hatte, niemand auf die Daten zurückgegriffen haben. Bereits am 26. November 2024 hatte der CCC auf den Fehler hingewiesen.

Laut Statement des Konzerns, sollten keine Rückschlüsse auf einzelne Personen möglich gewesen sein oder ein Zugriff auf die Fahrzeuge erfolgt sein. Die mögliche Datensammlung bei modernen Fahrzeugen steht öfter in der Kritik, gerade auch was den Datenschutz angeht. Darüber hinaus bilden Datenlecks große Risiken für die personenbezogenen Daten von Betroffenen.

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Datenschutz: Was sind Datenlecks?

Datenlecks beziehen sich auf die unautorisierte Offenlegung von personenbezogenen Daten. Dies kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden, darunter:

  • Hackerangriffe: Cyberkriminelle nutzen oft Sicherheitslücken, um auf sensible Daten zuzugreifen.
  • Fehlerhafte Datenverwaltung: Unzureichende Schutzmaßnahmen oder menschliches Versagen tragen ebenfalls zur Offenlegung von Daten bei.
  • Unsichere Plattformen: Die Nutzung von Webseiten oder Anwendungen, die keine ausreichenden Sicherheitsvorkehrungen treffen, kann zu Datenlecks führen.
  • Softwarefehler: Wenn Systeme Fehler aufweisen, dann können diese zu Datenlecks führen.

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Warum sind Datenlecks gefährlich für personenbezogene Daten?

Die Gefahren von Datenlecks sind vielfältig. Persönliche Informationen wie Namen, Adressen und Sozialversicherungsnummern werden häufig genutzt, um Identitäten zu stehlen. Dies kann schwerwiegende finanzielle und rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Daten, wie Bankinformationen oder Passwörter können von Kriminellen missbraucht werden, um unbefugten Zugriff auf Konten zu erlangen oder finanzielle Transaktionen durchzuführen.

Für Unternehmen ist der Verlust von personenbezogenen Daten oft auch mit einem Reputationsschaden verbunden. Kunden verlieren das Vertrauen in die Marke, was negative Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung haben kann.

Nach der Datenschutzgrundverordnung (DS-GVO) sind Unternehmen verpflichtet, personenbezogene Daten zu schützen. Bei Verstößen können hohe Geldstrafen verhängt werden, die die wirtschaftliche Existenz gefährden.

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Schutzmaßnahmen gegen Datenlecks

Um sich vor den oben genannten Gefahren zu schützen, empfiehlt es sich unterschiedliche Maßnahmen zu ergreifen. Die Implementierung technischer und organisatorischer Maßnahmen (TOM) gehört zu einer Maßnahme, um personenbezogene Daten zu schützen.  Stellen Sie sicher, dass geeignete Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden, um Daten zu schützen. Dies umfasst beispielsweise Verschlüsselung und Zugangskontrollen.

Auch die Schulung von Mitarbeitern gehört zu einer wichtigen Maßnahme im Datenschutz und bei der Verhinderung oder Entdeckung möglicher Datenlecks. Sensibilisieren Sie Ihr Team für Datenschutzfragen. Oft können menschliche Fehler zu Datenlecks führen, weshalb Aufklärung und regelmäßige Schulungen essenziell sind.

Regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen – wichtig für den Datenschutz

Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Datenmanagementprozesse und Systeme, um potenzielle Sicherheitslücken zu identifizieren und zu schließen. Halten Sie Ihre Kunden über die Maßnahmen, die Sie zum Schutz ihrer Daten ergreifen, informiert und schaffen Sie Vertrauen durch Transparenz.

Datenlecks verhindern oder erkennen

Datenlecks sind ein ernstzunehmendes Problem, das sowohl Einzelpersonen als auch Unternehmen vor erhebliche Herausforderungen stellt. Ein proaktives Datenschutzmanagement ist entscheidend, um die Risiken zu minimieren und die Integrität personenbezogener Daten zu gewährleisten.

Dabei ist der erste Ansatz natürlich Datenlecks gar nicht erst entstehen zu lassen. Dazu sollten alle notwendigen Maßnahmen ergriffen werden. Darüber hinaus sollte auch ein Notfallplan geschaffen werden, der mögliche Reaktionen auf ein Datenleck umfasst. Auch sollten die Mitarbeiter erkennen können, wenn ein Datenleck vorliegt. All das ist auch Teil eines gut umgesetzten Datenschutzes in Unternehmen und Organisationen.

Sollten Sie Fragen zu diesem Thema haben oder Unterstützung bei der Umsetzung der erforderlichen Maßnahmen wünschen, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Unser Team von Experten steht Ihnen gerne zur Verfügung. Gemeinsam arbeiten wir daran, Ihre Daten zu schützen und die Anforderungen der DS-GVO zu erfüllen.

Das Team von Datenschutzberater.NRW bietet Organisationen unterschiedlicher Art Beratung im Datenschutz an. Mit unseren Fachleuten aus dem Bereich Datenschutz, IT und Steuerrecht erstellen wir Ihnen gerne ein individuelles Angebot für eine Datenschutz-Erstberatung, die Betreuung durch einen externen Datenschutzbeauftragten und entwickeln ein für Sie passendes Konzept. Nehmen Sie einfach Kontakt zu uns auf.

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Dieser Artikel dient zur allgemeinen Erstinformation, ersetzt keine fachliche und individuelle Beratung und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wenn Sie sich unsicher sind, ob Sie den Datenschutz ausreichend umsetzen, dann lassen Sie sich von uns professionell beraten.
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